Die regulatorische Landschaft für Nachhaltigkeitsberichterstattung in Europa entwickelt sich rasant. Mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) werden die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) zum zentralen Rahmenwerk für Unternehmen. Besonders wichtig: der ESRS E1 „Climate Change“, der alle klimabezogenen Offenlegungspflichten bündelt – von Emissionsbilanzen bis zu Transition Plans.
Ein Climate Transition Plan (CTP) beschreibt, wie ein Unternehmen den Übergang zu einer Netto-Null-Wirtschaft konkret vollziehen will, also den Weg zur Dekarbonisierung. Im Unterschied zu reinen Zielsetzungen – etwa der Festlegung auf eine CO₂-Reduktion um 50 % bis 2030 – legt der CTP außerdem dar, welche Maßnahmen, welche Investitionen und welche organisatorischen Anpassungen nötig sind, um diese Ziele auch tatsächlich zu erreichen. Damit fungiert er als strategisches Steuerungsinstrument, das Klimastrategie, Businessplanung und Risikomanagement verbindet.
Abgrenzung CTP & Synonyme im unternehmerischen Klimamanagement
In der Fachliteratur und Unternehmenspraxis tauchen für den Climate Transition Plan (CTP) zahlreiche Synonyme auf – etwa Transformationspfad, Netto-Null-Strategie, Dekarbonisierungsfahrplan, Transition-Strategie oder Green Transition Plan. Auch wenn diese Begriffe häufig ähnlich verwendet werden, gibt es Unterschiede in ihrer Tiefe und formalen Relevanz:
Transformationspfad oder Dekarbonisierungsfahrplan beschreiben oft eher technische Maßnahmenreihen (z. B. Energieeffizienz, erneuerbare Energien).
Netto-Null-Strategie wird meist als politisches oder unternehmerisches Langfristziel kommuniziert, ohne zwingend den operativen Weg dorthin zu definieren.
Transition-Strategie oder Green Transition Plan sind unschärfere Übersetzungen, die eher im internationalen Kontext (z. B. UK, IFRS, TPT) auftauchen.
Der Climate Transition Plan im Sinne des ESRS E1 geht darüber hinaus: Er ist regulatorisch verankert und verlangt nicht nur die Zieldefinition, sondern auch eine detaillierte Roadmap, die Governance, Investitionen, Zwischenziele und externe Abhängigkeiten umfasst. Damit unterscheidet sich der CTP klar von allgemeineren Konzepten und wird zum strategischen Kernstück der CSRD-Berichterstattung.
Zentrale Elemente des Climate Transition Plans
Emissionsinventar (Scopes 1–3 nach GHG Protocol): Ohne verlässliche Datenbasis ist kein belastbarer CTP möglich. Unternehmen müssen vollständige Bilanzen ihrer direkten (Scope 1), indirekten (Scope 2) und vor- bzw. nachgelagerten Emissionen (Scope 3) vorlegen. Hier empfiehlt sich die Anwendung der global führenden Rahmenwerke des GHG Protocol.
Dekarbonisierungsmaßnahmen: Welche konkreten Hebel werden eingesetzt? Beispiele: Energieeffizienzprogramme, Ausbau erneuerbarer Energien, Elektrifizierung von Fuhrparks, Prozessumstellungen oder Lieferkettenprojekte.
Zeitliche Roadmap: Kurz-, mittel- und langfristige Ziele werden mit einem klaren Zeithorizont versehen. Statt abstrakter Zielmarken müssen Zwischenziele und Meilensteine benannt werden, die den Fortschritt messbar machen.
Finanzielle Planung (CapEx/OpEx): Der CTP muss darlegen, welche Investitionen notwendig sind, wie sie finanziert werden und welche Auswirkungen auf Profitabilität und Cashflow erwartet werden.
Governance & Steuerung: Klimathemen gehören auf die Agenda von Vorstand und Aufsichtsrat. Ein glaubwürdiger CTP weist Verantwortlichkeiten, Kontrollmechanismen und Anreizsysteme aus, die sicherstellen, dass Dekarbonisierung kein Nebenprojekt bleibt.
Abhängigkeiten & Risiken: Kein Unternehmen steuert seine Transformation allein. CTPs sollen klarstellen, welche externen Faktoren den Erfolg beeinflussen – von technologischen Entwicklungen (z. B. Wasserstoff) über regulatorische Vorgaben (z. B. ETS, Carbon Border Adjustment Mechanism) bis hin zu Lieferkettenabhängigkeiten.
Typische Herausforderungen aus der Praxis: Ein mittelständischer Maschinenbauer hat 2024 erstmals einen CTP erstellt. Es fehlen dafür jedoch belastbare Scope-3-Daten. Der Weg: Eine enge Zusammenarbeit mit Lieferanten, Einführung eines Datentools, Validierung der Klimaziele durch die SBTi. Ergebnis: Ein glaubwürdiger Plan, der nun als Grundlage für Kreditverhandlungen dient.
Climate Transition Plan im Kontext von SBTi, CDP & IFRS S2
Ein Climate Transition Plan (CTP) nach ESRS E1 ist nicht nur ein EU-spezifisches Reporting-Element, sondern Teil einer globalen Berichtslandschaft. Unternehmen, die ihre Klimastrategie glaubwürdig darstellen wollen, müssen verstehen, wie sich der ESRS-CTP mit etablierten Rahmenwerken verzahnt – insbesondere mit der Science Based Targets Initiative (SBTi), dem Carbon Disclosure Project (CDP) und den IFRS Sustainability Standards (IFRS S2). Diese drei Rahmenwerke setzen jeweils unterschiedliche Schwerpunkte:
Climate Transition Plan im Kontext von SBTi, CDP & IFRS S2
Die Science Based Targets initiative ist der De-facto-Standard zur Validierung von Klimazielen im Einklang mit dem 1,5°C-Pfad.
Zielvalidierung: Unternehmen müssen ihre kurz- und langfristigen Reduktionsziele einreichen, die dann auf Konsistenz mit wissenschaftlichen Pfaden geprüft werden.
Abgrenzung zum CTP: Die SBTi prüft ausschließlich Ziele (z. B. –42 % bis 2030). Ein CTP nach ESRS geht weiter: er beschreibt auch wie diese Ziele erreicht werden sollen – durch Maßnahmen, Investitionen und Governance-Strukturen.
Praktischer Nutzen: Ein CTP kann die Basis für die SBTi-Einreichung liefern, während eine SBTi-Validierung die Glaubwürdigkeit des CTP gegenüber Investoren und Banken stärkt.
Das CDP – Climate Change Questionnaire ist das weltweit führende Offenlegungssystem für Klima-, Wasser- und Waldthemen.
Relevante Fragen: Transition Plans werden u. a. in den Blöcken C4.1a/b („Transition Plan existence & details“) und C4.2 („Integration into strategy“) sowie C3 („Scenario Analysis“) abgefragt.
Abgrenzung zum CTP: CDP fragt eher „existiert ein Transition Plan?“ und verlangt eine qualitative Beschreibung. Der ESRS-CTP geht tiefer, da er verpflichtend Roadmaps, Governance und Abhängigkeiten darlegt.
Praktischer Nutzen: Ein ESRS-konformer CTP liefert die Inhalte, die für ein starkes CDP-Rating erforderlich sind. Unternehmen können so Doppelarbeit vermeiden und Synergien zwischen CSRD-Reporting und CDP-Offenlegung nutzen.
Mit IFRS S2 (ISSB) wird der CTP in die globale Finanzberichterstattung integriert.
Zentrale Anforderung: IFRS S2 verlangt explizit Angaben zu Transition Plans – inkl. Investitionspfaden, erwarteten finanziellen Auswirkungen und Resilienz gegenüber Klimaszenarien.
Abgrenzung zum CTP: IFRS S2 adressiert vor allem die Kapitalmarkt-Perspektive (Risiken, Chancen, Cashflows). Der ESRS-CTP ist breiter: er kombiniert Emissionsinventar, Maßnahmenplanung und Governance mit finanziellen Angaben.
Praktischer Nutzen: Ein ESRS-CTP deckt einen großen Teil der IFRS-S2-Anforderungen ab. Für kapitalmarktorientierte Unternehmen bedeutet das: Wer den CTP sauber nach ESRS erstellt, hat zugleich die Grundlage für die Finanzkommunikation gelegt.
Damit ergänzen sie sich – und ein ESRS-konformer CTP liefert den „roten Faden“ zwischen Zielsetzung, Offenlegung und Finanzberichterstattung.
Der überarbeitete ESRS E1-Entwurf: Relevante Änderungen für CTPs
Am 31. Juli 2025 hat die EFRAG im Auftrag der EU-Kommission einen überarbeiteten Entwurf des ESRS E1 veröffentlicht. Dieser Schritt ist eine direkte Folge des Omnibus-Vorschlags, mit dem die Kommission die CSRD „verschlanken“ will. Ziel:Qualität statt Quantität. Der Entwurf ist bis zum 30. September 2025 zur öffentlichen Konsultation freigegeben. Die Anpassungen sind einschneidend: Rund 35 % der bisherigen Datenpunkte (ausschließlich ) entfallen, insbesondere solche mit hohem Detailgrad oder schwerer Praktikabilität. Gleichzeitig entstehen neue qualitative Anforderungen, die Unternehmen mehr Erklärungen, aber weniger reine Tabellenarbeit abverlangen.
ESRS E1 – CTP-relevante Disclosure Requirements
Konzentration auf die Offenlegungspunkte, die den Climate Transition Plan unmittelbar betreffen. Diese Tabelle ersetzt die vollständige Set-1-Liste.
Ursprüngliche Anforderung (Set 1)
DR-Code
Überarbeiteter Entwurf (EFRAG, Juli 2025)
Set 1
Übergangsplan für Klimaschutz
E1-1
Entwurf 2025
Übergangsplan für Klimaschutz
Set 1
Wesentliche Auswirkungen, Risiken & Chancen und Interaktion mit Strategie/Geschäftsmodell
SBM-3
Entwurf 2025
Klimabezogene Risiken und Szenarioanalyse
Set 1
Prozesse zur Identifikation/Bewertung klimabezogener Auswirkungen, Risiken & Chancen
IRO-1
Entwurf 2025
Resilienz im Hinblick auf den Klimawandel
Set 1
Ziele zu Klimaschutz und -anpassung
E1-4
Entwurf 2025
Klimaziele (inkl. Einfluss von Wachstum auf Zielerreichung)
Set 1
Erwartete finanzielle Effekte aus physischen & transitorischen Klimarisiken sowie Chancen
E1-9
Entwurf 2025
Erwartete finanzielle Effekte aus physischen & transitorischen Klimarisiken sowie Chancen
Während die Übersicht zeigt, welche Disclosure Requirements für den Climate Transition Plan besonders relevant sind, kommt es für Unternehmen in der Praxis auf die strategische Interpretation an. Die reduzierte Übersicht zeigt, welche ESRS-E1-Anforderungen für CTPs wirklich zählen. Entscheidend ist jedoch die strategische Einordnung: Wie ändern sich Governance, Zielsystem und Finanz-Verzahnung – und was bedeutet das praktisch für Ihren Climate Transition Plan?
Die folgende Matrix verknüpft Status quo, neuen Entwurf (Juli 2025) und die Implikation für Ihren CTP.
In der nachfolgenden Tabelle werden die Status quo-Anforderungen, die neuen Entwurfsregelungen und deren praktische Implikationen für CTPs direkt gegenübergestellt.
CTP-spezifische Anpassungen im überarbeiteten ESRS E1
Themenfeld
Status quo (ESRS 2023/24)
Überarbeiteter Entwurf (EFRAG, Juli 2025)
Implikation für CTP
Formale AnforderungenRahmen & Nachweise
Expliziter EU-Taxonomie-Bezug
Pflicht-Board-Approval
Beide Vorgaben entfallen
Fokus auf Governance-Einbettung
Weniger Formalismus
Zuständigkeiten & Reporting-Linien klar belegen
Qualitative AngabenMachbarkeit & Resilienz
Fokus primär auf Zielen & Maßnahmen
Abhängigkeiten oft nicht explizit
Pflicht zur Darstellung von Abhängigkeiten
Bsp.: Technologien, Regulierung, Lieferkette
Plausibilität steigt
Annahmen & Meilensteine transparent machen
Klimaziele & InterimszieleZielsystem
Starre 5-Jahres-Neufestsetzung
Nur Anpassung bei wesentlichen Änderungen
Neu: Einfluss von Wachstum offenlegen
Mehr Flexibilität
Transparenz notwendig, sonst Greenwashing-Risiko
Risiken & ChancenEinbettung statt Listen
Detaillierte Aufschlüsselungen nach Assets & Regionen
Zusammengefasst lässt sich festhalten: Der überarbeitete ESRS E1-Entwurf erleichtert die formale Berichterstattung, verschiebt den Fokus aber auf strategische Kohärenz, qualitative Plausibilität und Governance-Verankerung. Für Unternehmen bedeutet das: Der CTP wird weniger eine „Checkliste“, sondern mehr ein strategisches Glaubwürdigkeitsdokument.
Strategische Implikationen für Unternehmen bei der CTP-Umsetzung nach ESRS E1
Der überarbeitete ESRS E1 reduziert den formalen Berichtsumfang, doch inhaltlich steigen die Anforderungen. Die Erwartung verschiebt sich von reiner Datenlieferung hin zu strategischer Konsistenz und Glaubwürdigkeit. Damit wird der Climate Transition Plan (CTP) zum Lackmustest für die Ernsthaftigkeit der Transformation.
Ein Praxisbeispiel: Ein mittelständischer Automobilzulieferer mit 3.000 Mitarbeitenden hat 2024 erstmals einen Climate Transition Plan erstellt. Während Scope 1 und 2 relativ einfach erfasst wurden, stieß das Unternehmen bei Scope-3-Emissionen (z. B. eingekaufte Materialien, Logistik) schnell an Grenzen: Lieferanten konnten keine konsistenten Daten liefern, sodass nur Schätzungen auf Branchenbenchmarks möglich waren.
Vier zentrale Implikationen:
Reduzierter Aufwand – höhere Verantwortung
Weniger Pflichtangaben entlasten formal, doch Kapitalmärkte, Banken und Kunden akzeptieren keine oberflächlichen Berichte.
Ohne einen vollständigen Corporate Carbon Footprint (inkl. Scope-3-Emissionen) kann kein CTP glaubwürdig sein.
Unternehmen müssen zeigen, dass ihre Datenbasis belastbar und mit dem GHG Protocol konsistent ist.
Mehr Flexibilität, mehr Risiko
Der Wegfall der Fünfjahresregel erlaubt maßgeschneiderte Zwischenziele.
Aber: Flexibilität ohne transparente Logik öffnet die Tür zu Greenwashing-Vorwürfen.
Entscheidend ist, dass Klimaziele in die individuelle Geschäftsrealität eingebettet und nachvollziehbar begründet sind.
Qualitative Angaben werden Prüfstein
Tabellen verlieren an Gewicht, Narrative rücken in den Vordergrund.
Doch eine Erzählung ohne Daten ist wertlos: Szenarioanalysen, SBTi-validierte Ziele und Investitionspläne müssen die Story stützen.
Investoren erwarten nachvollziehbare Szenarien – nicht nur Absichtserklärungen.
Harmonisierung mit globalen Standards
Durch stärkere Anlehnung an GHG Protocol, CDP, IFRS S2 und TCFD können Unternehmen Mehrfachberichte reduzieren.
Wer seinen CTP entlang dieser Standards strukturiert, schafft eine konsistente Basis für alle Stakeholder – von Aufsichtsbehörden bis hin zu internationalen Investoren.
Mit dem überarbeiteten ESRS E1-Entwurf (Juli 2025) steigt der Druck: Unternehmen müssen qualitative Abhängigkeiten und Unsicherheiten im CTP explizit darstellen. Für den Zulieferer bedeutet das, Annahmen und Datenlücken transparent zu machen – und parallel Maßnahmen einzuleiten, wie z. B. ein Lieferantenprogramm zur Datenerhebung oder die Integration von Scope-3-Kriterien in Beschaffungsverträge.
Fazit & Handlungsempfehlungen für Unternehmen
Der überarbeitete ESRS E1 (EFRAG, Juli 2025) nimmt bürokratische Hürden, verschärft jedoch die Erwartung an strategische Tiefe und Glaubwürdigkeit. Der Climate Transition Plan wird damit zur strategischen Visitenkarte der Transformation.
Fünf Handlungsschritte für Unternehmen:
Datenbasis sichern: Ohne vollständige und konsistente Emissionsdaten (Scope 1–3) ist kein CTP belastbar. Besonders Scope 3 muss systematisch erhoben, plausibilisiert und entlang des GHG Protocols dokumentiert werden.
Klimaziele validieren: Eine externe Validierung durch die SBTi oder gleichwertige Standards schafft Glaubwürdigkeit und mindert das Risiko, dass Ziele als rein marketinggetrieben wahrgenommen werden.
CTP entwickeln & integrieren: Der Plan muss eine klare Roadmap enthalten: Maßnahmen, Investitionspfade, Szenarien und Meilensteine. Wichtig ist die Verzahnung mit Finanz- und Geschäftsplanung – sonst bleibt der CTP ein Papiertiger.
Risiken & Abhängigkeiten bewerten: Transformationspläne sind nur so stark wie ihre Annahmen. Technologien, Energiepreise oder regulatorische Entwicklungen können den Pfad beschleunigen oder gefährden. Diese Faktoren sollten qualitativ beschrieben und regelmäßig überprüft werden.
Governance verankern: Ein glaubwürdiger CTP ist Chefsache. Er muss in Vorstand und Aufsichtsrat verankert werden und durch klare Zuständigkeiten, Incentives und Controlling-Prozesse operationalisiert werden.
Kurz gesagt: Der ESRS E1 macht den Climate Transition Plan zum Prüfstein der Transformation. Unternehmen, die jetzt robuste CTPs entwickeln, sichern sich nicht nur Compliance, sondern auch Wettbewerbsvorteile, Risikominimierung – und Vertrauen am Kapitalmarkt
Wie geht es weiter?
Die überarbeiteten ESRS-Entwürfe befinden sich aktuell (bis 30. September 2025) in der öffentlichen Konsultation. Im Anschluss wertet EFRAG das Feedback aus und wird der EU-Kommission einen finalen Vorschlag übermitteln. Mit einer Verabschiedung der angepassten Standards ist Anfang 2026 zu rechnen.
Für Unternehmen bedeutet das: Die kommenden Monate bieten eine Chance, sich frühzeitig auf die neuen Anforderungen vorzubereiten, Transition Plans anzupassen und Lücken zu schließen. Wer jetzt beginnt, kann den erwarteten Standards im Markt und bei Investoren einen entscheidenden Schritt voraus sein.
FAQ: CTPs im Kontext von ESRS E1
Ein CTP ist der Fahrplan eines Unternehmens zur Erreichung von Netto-Null-Emissionen.
Nach ESRS E1 muss er Emissionspfade, Maßnahmen, Investitionen, Governance-Strukturen und Abhängigkeiten (z. B. Technologien, Regulierung, Lieferkette) umfassen.
Er geht damit deutlich über reine Zielsetzungen hinaus.
Der neue Entwurf reduziert formale Anforderungen (z. B. Wegfall von EU-Taxonomie-Bezug und Board-Approval),
erhöht aber die qualitative Erwartung: Unternehmen müssen Machbarkeit, Resilienz und die Verzahnung von Klimazielen mit der Finanzplanung darstellen.
Der CTP wird so vom „Pflichtdokument“ zum strategischen Prüfstein.
SBTi validiert wissenschaftsbasierte Ziele, CDP fragt nach der Existenz und Qualität von Transition Plans.
Der ESRS-CTP ist umfassender: Er kombiniert Ziele, Maßnahmen, Investitionen, Governance und Risikoanalyse in einem konsistenten Rahmen.
So können Unternehmen Synergien nutzen und Doppelarbeit vermeiden.
Der CTP darf kein isoliertes Nachhaltigkeitsdokument sein.
Nach ESRS E1 muss er in Vorstand, Aufsichtsrat und Managementstrukturen eingebettet sein.
Klare Zuständigkeiten, Anreizsysteme und interne Kontrollprozesse sichern die Umsetzung und erhöhen die Glaubwürdigkeit bei Investoren und Stakeholdern.
Investoren, Banken und Ratingagenturen erwarten zunehmend Transparenz zu Dekarbonisierungspfaden.
Ein robuster CTP stärkt die Kreditwürdigkeit, verbessert CDP-Scores, erleichtert SBTi-Validierungen und erfüllt zugleich Anforderungen aus IFRS S2.
Kurz gesagt: Ein guter CTP ist auch ein Kapitalmarktsignal.
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