DATUM
9.10.2025
AUTOREN
THEMEN
Ratings & Zertifizierungen
Best Practices
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EcoVadis hat sich in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Standards für die Bewertung unternehmerischer Nachhaltigkeitsleistungen entwickelt. Weltweit verlassen sich über 125.000 Unternehmen auf das EcoVadis Rating, um ihre ESG-Performance gegenüber Geschäftspartnern, Kunden und Investoren transparent zu machen.
Die Methodik von EcoVadis – also die Grundlage, auf der das Rating berechnet wird – wird regelmäßig angepasst, um neue rechtliche, ökologische und gesellschaftliche Entwicklungen abzubilden.
Mit dem EcoVadis Methodik-Update Q3/2025, das am 7. Oktober 2025 veröffentlicht wurde, setzt das Bewertungssystem erneut auf Präzision, Klarheit und regulatorische Anschlussfähigkeit. Als spezialisierte EcoVadis Beratung fassen wir bei Five Glaciers Consulting die wichtigsten Änderungen zusammen – und erklären, was sie konkret für Ihr Unternehmen bedeuten.
Die regelmäßigen Updates der EcoVadis Methodik dienen dazu, die Bewertungslogik an globale Standards und ESG-Regulierungen wie CSRD, CSDDD und die OECD-Due-Diligence-Leitlinien anzupassen.
Sie sorgen dafür, dass die Nachhaltigkeitsbewertung von Unternehmen fair, aktuell und vergleichbar bleibt. Gerade für Organisationen, die auf gute Ratings in Lieferkettenpartnerschaften angewiesen sind, ist es entscheidend, diese Entwicklungen frühzeitig zu verstehen.
Das Q3/2025-Update steht dabei im Zeichen von drei übergeordneten Zielen:
EcoVadis hat seine halbjährliche Überprüfung der Länderrisikoprofile abgeschlossen. Für Q3/2025 gibt es keine Änderungen der Risikoeinstufungen in den Bereichen Menschenrechte und Governance.
Auch wenn die Werte unverändert bleiben, ist dieser Punkt nicht zu unterschätzen: Das Country-Risk-Profil fließt direkt in die Gewichtung Ihrer Bewertung ein und bestimmt, wie streng Ihre Antworten im Kontext der Landesrisiken interpretiert werden.
Für international tätige Unternehmen ist es daher wichtig, regelmäßig zu prüfen, ob sich durch geopolitische Veränderungen oder lokale ESG-Risiken mittel- bis langfristig ein Anpassungsbedarf ergibt.
EcoVadis führt erstmals eine klar definierte Kategorisierung für sogenannte fabless Unternehmen ein – also Unternehmen, die ihre Produktion vollständig auslagern und sich ausschließlich auf Design und Entwicklung konzentrieren.
Diese Ergänzung im Bewertungssystem sorgt für eine präzisere Zuordnung solcher Geschäftsmodelle und reduziert Rückfragen während des Bewertungsprozesses.
Damit wird eine häufige Grauzone beseitigt, insbesondere in Branchen wie Elektronik, Halbleiterentwicklung und Medizintechnik, wo Outsourcing von Fertigungsschritten der Normalfall ist. Für betroffene Unternehmen bedeutet das: eine fairere und besser nachvollziehbare Bewertung.
Der Endorsements-Indikator wurde umfassend überarbeitet, um den Bewertungsprozess zu vereinfachen und gleichzeitig die Relevanz der Optionen zu erhöhen.
EcoVadis hat dabei zahlreiche Initiativen, die veraltet oder kaum genutzt wurden, entfernt und durch stärker anerkannte, aktuelle Branchenstandards ersetzt.
Zu den neu aufgenommenen Initiativen gehören unter anderem:
Entfernt wurden dagegen Programme wie die Clean Cargo Working Group, WRAP oder die Sustainable Seafood Coalition.
Darüber hinaus wurden mehrere Bezeichnungen aktualisiert (beispielsweise „Sustainable Apparel Coalition“ → „Cascale“) und die Hilfetexte überarbeitet, um klarere Hinweise zu geben, welche Dokumente als Nachweis gelten.
Das Ergebnis: eine transparentere, intuitivere Abfrage und ein effizienterer Bewertungsprozess.
Ein wesentlicher Schwerpunkt des Q3/2025-Updates liegt auf dem Themenbereich Materials, Chemicals & Waste.
EcoVadis hat mehrere Formulierungen präzisiert und Maßnahmen überarbeitet, um sie mit internationalen Übereinkommen wie der Minamata- und Stockholm-Konvention in Einklang zu bringen.
Beispiele:
Ziel ist es, Unternehmen klarer zu vermitteln, welche Maßnahmen konkret bewertet werden – und gleichzeitig regulatorische Kohärenz sicherzustellen.
Für Organisationen mit überwiegend administrativen Tätigkeiten (z. B. Reisebüros, IT-Dienstleister, Eventagenturen) wurde die Antwortoption „Materials, Chemicals & Waste“ im Fragebogen durch den passenderen Begriff „Waste“ ersetzt.
Das betrifft sowohl die Policy- als auch Reporting-Fragen.
Damit reagiert EcoVadis auf Feedback vieler Service-Unternehmen, die sich bislang mit wenig relevanten Fragen zu Chemikalienmanagement oder Materialeinsatz konfrontiert sahen.
Die Vereinfachung sorgt für eine höhere Datenqualität und geringere Bearbeitungszeit beim Ausfüllen des Fragebogens.
Umweltpolitisch bedeutsam ist die Entscheidung, die Maßnahme „Use of scrubbers“ aus dem Kriterium „Air Pollution“ für Wassertransportunternehmen zu streichen.
Grund sind zunehmende wissenschaftliche Belege, dass der Einsatz von Abgasreinigern zwar Luftemissionen reduziert, jedoch erhebliche Schäden durch kontaminiertes Waschwasser in Meeresökosystemen verursacht.
Betroffen sind die ISIC-Klassen 501, 502 und 5222.
Damit positioniert sich EcoVadis erneut klar im Einklang mit internationalen Umweltbestimmungen und Best Practices der IMO.
Im Bereich Working Conditions führt EcoVadis eine neue Maßnahme ein: die Third-Party Worker Voice Surveys.
Diese externen, unabhängigen Umfragetools ermöglichen es Beschäftigten, anonym Feedback zu Arbeitsbedingungen und Sicherheit zu geben – ein Schlüsselelement für glaubwürdige Sozialverantwortung.
Unternehmen, die ein solches System nachweislich einsetzen, können künftig eine Stärke im EcoVadis-Score erhalten.
Anerkannt werden insbesondere Plattformen, die Anonymität, Mehrsprachigkeit und datengestützte Auswertung garantieren.
Mit dem Update Q3/2025 integriert EcoVadis den EFRAG VSME-Standard (Voluntary Sustainability Reporting Standard for SMEs) als anerkanntes Reporting-Framework.
Damit erhalten kleine und mittlere Unternehmen (1–999 Mitarbeitende), die ihren Nachhaltigkeitsbericht nach VSME strukturieren, zusätzliche Punkte im Reporting-Indikator.
Der Schritt ist strategisch bedeutsam, da er eine Brücke zwischen den europäischen Berichtspflichten (CSRD) und der EcoVadis-Bewertung schlägt.
Er hilft KMU, sich frühzeitig an regulatorische Berichtsniveaus anzunähern – ohne den Aufwand großer Unternehmen zu tragen.
Das aktuelle Update zeigt, dass EcoVadis seine Methodik zunehmend differenziert und stärker auf Transparenz, Klarheit und internationale Anschlussfähigkeit setzt.
Für Unternehmen bedeutet das konkret:
Wer seine Prozesse und Dokumentation frühzeitig an diese Entwicklungen anpasst, kann im nächsten Ratingdurchlauf signifikant profitieren.
Das EcoVadis Methodik-Update Q3/2025 ist kein radikaler, aber ein konsequenter Schritt in Richtung Professionalisierung.
Es schärft die Bewertungslogik, fördert valide Nachweise und rückt neue Standards wie VSME in den Vordergrund.
Unternehmen, die frühzeitig reagieren, ihre Datenqualität verbessern und die neuen Hilfetexte sowie Bewertungsrichtlinien aktiv nutzen, werden langfristig erfolgreicher abschneiden.
Als spezialisierter EcoVadis Training Partner und erfahrener Anbieter von EcoVadis Beratung unterstützt Five Glaciers Consulting Unternehmen aller Größenklassen dabei, ihre Bewertung systematisch zu verbessern.
Wir begleiten Sie vom ersten Scoping-Workshop über den Dokumentenaufbau bis zur finalen Score-Optimierung – pragmatisch, datenbasiert und passgenau.
Besuchen Sie uns auf www.fiveglaciers.com oder vereinbaren Sie ein unverbindliches Erstgespräch, um das Potenzial Ihrer ESG-Ratings voll auszuschöpfen.
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